Anlässlich des 70. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte traf sich das Europäische Laienforum, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus 18 Ländern, in Lissabon / Portugal zum Thema “Menschenrechte, christliche Werte und katholische Soziallehre”. Durch anregende Vorträge über Lebensmitteltafeln, Flüchtlinge, Medien und Frieden wurde uns klar, wie Lebensstil und Haltungen, die aus dem Evangelium und der christlichen Soziallehre folgen, auch zur Verwirklichung der Menschenrechte beitragen. Dies können und sollten Christen engagiert in die Öffentlichkeit tragen.

Wir als Einzelpersonen und Organisationen sehen hier auch unsere Verantwortung, für die Menschenrechte in allen Bereichen und für alle Menschen einzustehen. Wir setzen uns ein für Religionsfreiheit in unseren eigenen Ländern und weltweit. Alle Religionen haben das Potenzial Frieden zu stiften und sollten nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung sein. Religion sollte nicht auf den privaten Bereich beschränkt werden. Christen müssen ihre Ansichten und Überzeugungen in die öffentliche Debatte einbringen. Dialog ist wesentlich, um einander in der Kultur des gegenseitigen Respekts bei der Suche nach der Wahrheit zu helfen.

Wir als Einzelpersonen und christliche Organisationen müssen auf die Krise der Gastfreundschaft und den Mangel an Solidarität für alle Bedürftigen und aus der Gesellschaft Ausgeschlossenen reagieren. Dazu gehören Flüchtlinge und alle Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben. Wir müssen das Bewusstsein in unserer Gesellschaft schärfen sowie die subtile und die offene Verfolgung von Christen in vielen Ländern der Welt kritisieren und unsere Regierungen auffordern, zu handeln und die Würde aller Menschen zu garantieren.

Das Recht auf Meinungsfreiheit bedeutet auch, dass wir Raum schaffen müssen, damit jeder sagen kann, was er zu sagen hat. Das gilt auch für den Zugang zu Medien und erfordert gegenseitigen Respekt im Dialog. Die Sorge um Menschenrechte verlangt nicht nur den Dialog mit anderen Konfessionen und Religionen, sondern wir müssen auch von der Welt lernen, weil Gott bereits in der Welt ist.

In diesem Dialog müssen wir uns darüber im Klaren sein, wofür wir stehen, und wir müssen riskieren, uns zu unterscheiden, statt auf oberflächliche Gemeinsamkeiten zu setzen. Laien arbeiten “als Menschen der Kirche im Herzen der Welt und als Menschen der Welt im Herzen der Kirche”. (Puebla Nr. 786)